Außenhandel
(cs) Deutschlands Außenhandel stark abhängig vom Roten Meer: Eine neue Studie des ifo Instituts im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums zeigt: Der deutsche Außenhandel ist in hohem Maße von geopolitisch sensiblen Seewegen im Nahen Osten und Asien abhängig. Besonders das Rote Meer spielt eine zentrale Rolle für den Im- und Export von Waren.
Demnach passierten im Jahr 2023 knapp zehn Prozent aller deutschen Ein- und Ausfuhren diese Route – konkret über den Suezkanal und die Straße von Bab al-Mandab. Das entspricht einem Handelsvolumen von rund 136 Milliarden Euro.
„Auf dem Seeweg über das Rote Meer kommen verschiedene kritische Rohstoffe oder wichtige Vorprodukte für die Industrie nach Deutschland“, erklärt Lisandra Flach, Leiterin des Zentrums für Außenwirtschaft am ifo Institut. „Die Seepassage ist daher von besonderer geoökonomischer Bedeutung für Deutschland.“
Vor dem Hintergrund geopolitischer Spannungen, etwa im Jemen oder am Horn von Afrika, rückt die Verletzlichkeit globaler Lieferketten erneut in den Fokus. Schon geringfügige Störungen auf dieser Route können massive Auswirkungen auf Produktion und Versorgungssicherheit in Deutschland haben.
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die strategische Notwendigkeit, Handelsrouten abzusichern und gegebenenfalls zu diversifizieren. Alternativen über andere Seewege oder verstärkte Investitionen in die Infrastruktur für den Schienen- und Landverkehr könnten mögliche Reaktionen der Handelspolitik sein.